Dürfen die Besucher das Buch alles fragen?
Grundsätzlich ja. Wenn dem Buch eine Frage zu persönlich ist, dann sagt es das. Die meisten Bücher sind aber sehr offen und machen bei der Living Library mit, weil sie direkte Fragen mögen. Man muss aber beim Thema bleiben. Das Gespräch dreht sich um den Buchtitel, um diese besondere Facette der Persönlichkeit.
Was bringt das den Büchern?
Die Bücher machen bei einer Living Library mit, weil sie es spannend finden, wie sie von Fremden wahrgenommen werden. Sie interessieren sich für die Fragen der LeserInnen.
Können auch mehrere Personen ein Buch zusammen ausleihen?
Bei der Living Library geht es um persönliche Gespräche zwischen zwei Menschen. Die Idee ist, dass man sich nicht einfach anhört, was das Buch zu erzählen hat, sondern sich aktiv in die Diskussion einbringt. Es ist aber auch ein Gespräch zwischen mehreren Personen möglich, wenn das Buch einverstanden ist.
Was haben die Buchtitel auf der Liste gemeinsam?
Es sind Menschen, denen gegenüber Neugier in der Bevölkerung besteht, meistens weil sie politisiert oder tabuisiert werden.
Sind die Bücher repräsentativ für ihre Personengruppe?
Nein. Wichtig sind die persönlichen Lebensgeschichten. Bei der Living Library steht die Begegnung im Vordergrund, die eine Stereotypisierung immer aufbricht.
Ich habe keine Vorurteile gegen andere Menschen. Reduziere ich so das Buch nicht auf etwas?
Der Buchtitel ist für die Bücher meistens ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit. Und sie haben kein Problem damit, wenn sich jemand für diesen speziellen Hintergrund interessiert. Sich zu informieren, neugierig nachzufragen, ist für die Bücher wichtig und sinnvoll, besser – als hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln.